„Perfumed With Mint“-Rezension: Ein träges, visuell beeindruckendes Werk des magischen Realismus

Hast du genug von der deutschen Bürokratie und Politik? 🌍🤯 Dann ist unser Kanal genau das Richtige für dich! Hier gibt's nicht nur die heißesten Krypto-News, sondern auch eine Prise Sarkasmus und Spaß! 🚀😎

👉Beitreten zu Telegramm


„Perfumed With Mint“-Rezension: Ein träges, visuell beeindruckendes Werk des magischen Realismus

Als Kinoliebhaber, der die ganze Welt auf der Suche nach einzigartigen Kinoerlebnissen bereist hat, muss ich gestehen, dass „Perfumed With Mint“ mich sowohl fasziniert als auch ratlos zurückgelassen hat. Der Film, bei dem der Emmy-prämierte ägyptische Kameramann Muhammed Hamdy Regie führte, ist ein visuelles Fest, das mit seinen eindringlichen Bildern die Sinne fesselt und dennoch die Sehnsucht nach einer zusammenhängenderen Erzählreise weckt.


In seinem ersten Regieprojekt mit dem Titel „Perfumed With Mint“ schafft der ägyptische Kameramann Muhammad Hamdy, der Emmys gewonnen hat, ein visuell fesselndes, aber langsames Stück Surrealismus, das die Unzufriedenheit der Generationen darstellt. Die visuelle Wirkung der Eröffnungs- und Schlussszenen ist unbestreitbar; Allerdings verlieren die zentrale Botschaft und die Form tendenziell an Schwung und bleiben über einen längeren Zeitraum bestehen, was trotz dieser Stagnation als Schlüsselthema enttäuschend sein kann. Auch wenn er im Laufe seiner Laufzeit möglicherweise das Interesse selbst nachsichtiger Zuschauer verliert, präsentiert er immer noch einige der verlockendsten visuellen Verse, die jemals in einem Film auf dem diesjährigen Toronto Film Festival zu finden waren, und dient als hypnotisierende Klageschrift für die Verstorbenen.

Mehrere Minuten lang gleitet Hamdys Kamera seitwärts und schwebt tief über Minzblättern, während leise Gebete und Gemurmel den Hintergrundklang erfüllen. Dieser beunruhigende, fesselnde Prolog geht in den bewussten Auftritt von Bahaa (Alaa El Din Hamada) über, einem entmutigten Arzt, der sich um eine Frau mittleren Alters kümmert, die behauptet, sie könne ihren verstorbenen Sohn nicht loslassen, dessen gespenstisches Bild sie ihrer Meinung nach verfolgt überall. Durch seine ausgedehnten Aufnahmen schildert Hamdy ein tiefes Gefühl spirituellen Aufruhrs und Menschen, die hilflos angesichts des Todes kämpfen.

Als Filmliebhaber muss ich sagen, dass sich dieser Film gegen Ende die Zeit nimmt, sich mit den gequälten Gefühlen seiner Charaktere auseinanderzusetzen. Doch zuvor erzählt es eine faszinierende, traumhafte Geschichte in den verlassenen Straßen von Ciaro. Charaktere wie Bahaa und sein Begleiter Mahdy (Mahdy Abo Bahat), ein Mann mit Minze aus seinen Haaren, fliehen vor Geistergestalten, die sie verfolgen. Dieses eigentümliche Minzleiden kommt unter der Jugend Kairos recht häufig vor und scheint durch das Rauchen von Haschisch etwas gelindert zu werden. Dies führt zu einem längeren zweiten Akt, der sich stark an eine scharfsinnige Kifferkomödie anlehnt, obwohl er wunderschön in atemberaubende Bilder von Licht, das durch Fenster dringt, und absoluter Dunkelheit gehüllt ist und sowohl Räume als auch Leere hervorhebt.

Bahaa ist ebenfalls ein Mann mit unerwiderter Liebe, und er trägt ständig einen geschätzten Brief bei sich, der, obwohl er irgendwann nass ist, nie ganz trocknet. Die Wunden seiner Vergangenheit werden auf subtile Weise durch magischen Realismus dargestellt, während die Charaktere gemächlich rauchen und geduldig darauf warten, unbemerkt von einem Ort zum anderen zu verschwinden.

Hamdys Talent, Atmosphäre zu schaffen, ist ein komplexes Werkzeug. Während auf der einen Seite Betrachter, die mit der zeitgenössischen ägyptischen Politik nicht vertraut sind, die Botschaft in seinen Kunstwerken immer noch verstehen könnten, handelt es sich dabei um Figuren, die, je näher sie dem mittleren Alter kommen, alle Träume für die Zukunft aufgegeben haben und sich weiterhin den repressiven autoritären Kräften entziehen. Diese Menschen entscheiden sich lieber für Taubheit als für Alkohol, anstatt sich mit der Leblosigkeit um sie herum auseinanderzusetzen. Im Wesentlichen ist „Perfumed With Mint“ ein zutiefst politisches Stück, das gelegentlich distanziertes Interesse weckt. Für Kenner verkörpert es die tiefe Müdigkeit der Generation nach dem Arabischen Frühling, die unabsichtlich einen Diktator durch einen anderen ersetzte – Mohamed Mursi durch Abdel Fattah el-Sisi – und seitdem kaum aufgehört hat zu protestieren.

Anstatt tiefer einzutauchen oder seine Symbolik weiterzuentwickeln, bleibt die anfängliche Klarheit des Films, mit der er diese ermüdende Unzufriedenheit zum Ausdruck bringt, oft durchgehend erhalten. Lange Pausen sind gefüllt mit gedämpften, sich wiederholenden Diskussionen über politische Themen, während die Charaktere von Szene zu Szene ähnliche Themen erneut aufgreifen. Poetische Zwischenspiele werden von bestimmten Charakteren eingestreut, doch sie tragen eher zu einer einzigartigen Erkundung der vorherrschenden Stimmung der Nation und Kultur bei, als dass sie Komplexität oder Tiefe verleihen.

In seinen ruhigen, Höhepunkten liefert „Perfumed With Mint“ letztendlich die visuellen und thematischen Transformationen, die ihm zuvor gefehlt hatten. Die langen, scheinbar ziellosen Szenen des Films passen seltsam gut zu seiner Auseinandersetzung mit der Zeitverschwendung und ihren erosiven Auswirkungen auf den Einzelnen. Im letzten Akt erblüht es kraftvoll durch ergreifende, intensive, visuell eindringliche Fragen über das Schicksal junger Menschen, deren spirituelle Wunden nicht verheilt sind und deren Aufrufe zum Handeln mit jeder politischen Bewegung schwächer und weiter entfernt werden. Es ist ein Film, der tiefes Nachdenken und Geduld erfordert, aber im Allgemeinen lohnt sich das Warten.

Weiterlesen

2024-09-13 14:46