Genesis wird im Rahmen des endgültigen Konkursliquidationsplans Kundenvermögen in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar zurückgeben

Als Krypto-Investor, der den Genesis-Insolvenzfall genau verfolgt hat, habe ich die neuesten Entwicklungen mit großem Interesse im Auge behalten. Die kürzliche gerichtliche Genehmigung des Liquidationsplans von Genesis zur Verteilung von 3 Milliarden US-Dollar an die Gläubiger ist sicherlich eine erfreuliche Neuigkeit. Allerdings bin ich enttäuscht, dass die Digital Currency Group (DCG) nicht zu den Unternehmen gehören wird, die eine Auszahlung erhalten.

Laut einer aktuellen Gerichtsakte hat Genesis grünes Licht erhalten, rund 3 Milliarden US-Dollar in bar und in digitalen Währungen an seine Gläubiger auszuschütten. Dies entspricht etwa 77 % des Gesamtwerts der Kundenforderungen. Allerdings gehört die Digital Currency Group (DCG) nicht zu den Unternehmen, die Zahlungen erhalten sollen.

Genesis Global Holdco LLC, die Dachgesellschaft von Genesis und seinen verbundenen Unternehmen, beantragte im Januar 2023 in New York City Insolvenzschutz wegen erheblicher finanzieller Verluste durch die Insolvenzen von Three Arrows Capital und FTX. Die Gesamtschulden gegenüber ihren 50 größten Gläubigern überstiegen 3,5 Milliarden US-Dollar.

Nachdem Genesis Insolvenz angemeldet hatte, herrschte am Markt zunächst Skepsis, ob die Kunden vollständig entschädigt würden und das Verfahren zügig abgeschlossen werden würde. Auf dem Xclaim-Marktplatz wurden Genesis-Ansprüche Anfang 2023 zunächst nur mit 35 % ihres tatsächlichen Wertes bewertet.

Genesis berichtet derzeit, dass der Wert von Bitcoin und Ether für Versicherungsansprüche zwischen 10 und 11 Millionen US-Dollar zwischen 97 % und 110 % liegt, während Ansprüche unter 1 Million US-Dollar zwischen 74 % und 94 % liegen.

Als Forscher, der die Handelsmuster von Fiat-Währungen und Stablecoins in Genesis-Konten untersucht, habe ich einige interessante Trends entdeckt. Insbesondere habe ich herausgefunden, dass bei Konten mit einem Wert zwischen einer und zehn Millionen Dollar die prozentuale Zuteilung zu Fiat-Währungs- oder Stablecoin-Ansprüchen bei etwa 89–91 % liegt. Bei Konten mit einem Wert unter einer Million Dollar hingegen schwankt die prozentuale Zuteilung zwischen 73 und 88 %.

DCG, die Muttergesellschaft von Genesis, wird im Verfahren nicht ausgezahlt.

„Den verfügbaren Unterlagen zufolge enthalten die Nachlässe der Schuldner nicht genügend Wert, um DCG als Anteilseigner zurückzuzahlen, sobald die ungesicherten Gläubiger vollständig bezahlt wurden. Aufgrund der immensen Höhe der Gläubigerforderungen droht DCG Verluste in Milliardenhöhe ein Anteilseigner, unabhängig davon, wie das Gericht diese Ansprüche bewertet.“

Als Forscher untersuchte ich die frühere Haltung von DCG zu Obergrenzen für Kundenforderungen und stellte fest, dass sie vorgeschlagen hatten, die Grenze ab Januar 2023 auf den Wert von Kryptowährungen festzulegen. Dieser Ansatz sollte eine vollständige Rückzahlung an betroffene Kunden sicherstellen und möglicherweise den Weg für DCGs eigene ebnen Erholung.

In den Gerichtsakten wies Richter Lane darauf hin, dass DCG 1,1 Milliarden US-Dollar der Schulden von Genesis aus dem Zusammenbruch von Three Arrows Capital mit einem 10-jährigen Schuldschein übernommen habe. Diese illiquide Schuldverschreibung konnte die Verluste jedoch nicht ausgleichen, was zu einer verstärkten Prüfung der Finanzmanagementmethoden der DCG führte.

DCG und Genesis waren durch zwischen ihnen gewährte Kreditfazilitäten verbunden. Es kam jedoch zu Streitigkeiten, als Genesis DCG vorwarf, die geliehenen Mittel nicht rechtzeitig zurückzuzahlen.

Im November 2023 gaben DCG und Genesis bekannt, dass sie einen Rückzahlungsplan ausgearbeitet hatten. Der Ankündigung zufolge hat DCG bereits 227,3 Millionen US-Dollar überwiesen und beabsichtigt, bis April weitere 275 Millionen US-Dollar zu zahlen, um einen Rechtsstreit über Kredite im Wert von 620 Millionen US-Dollar beizulegen.