Frau muss 500 Dollar Strafe zahlen, weil sie einen „kinderlosen Lebensstil“ propagiert

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Ein Einwohner von Sewastopol wurde zu einer Strafe verurteilt, weil er in den sozialen Medien Beiträge veröffentlicht hatte, in denen er für freiwillige Kinderlosigkeit wirbt. Dabei handelt es sich um die erste Anwendung eines kürzlich in Russland erlassenen Gesetzes.

In Sewastopol wurde eine 29-jährige Frau letzten Freitag zu einer Geldstrafe von etwa 500 Dollar verurteilt, weil sie auf Social-Media-Plattformen für einen kinderlosen Lebensstil plädierte. Diese Strafe ist vermutlich die erste, die im Rahmen des neuen russischen Gesetzes zur Einschränkung der „Kinderlosigkeitspropaganda“ verhängt wurde.

Wie die Behörden berichteten, postete diese Frau auf Social-Media-Plattformen Inhalte, in denen sie ihre Abneigung gegenüber der Menschheit zum Ausdruck brachte. Unter ihren Kommentaren befanden sich Äußerungen, in denen sie ein Leben ohne Kinder einem mit Kindern vorzog. Selbst nach jüngsten Gesetzesreformen entschied sie sich, diese Beiträge nicht zu löschen, was laut Polizei zu einer Geldstrafe nach dem russischen Gesetz über Ordnungswidrigkeiten führte.

Im November 2024 verabschiedeten russische Gesetzgeber ein Gesetz, das die Befürwortung freiwilliger Kinderlosigkeit einschränkt, um die sinkende Geburtenrate Russlands zu erhöhen. Dieses Gesetz verbietet die Weitergabe von Informationen, die Menschen davon abhalten, Kinder zu bekommen. Verstöße können mit Geldstrafen von 400.000 Rubel für Einzelpersonen bis zu 5 Millionen Rubel für Organisationen geahndet werden.

Diese Politik steht im Einklang mit dem propagierten Ziel der Regierung, starke Familienstrukturen auf der Grundlage traditioneller Werte zu fördern. Im vergangenen Jahr unterstrich der russische Präsident Wladimir Putin die Notwendigkeit, die Geburtenrate zu steigern, indem er erklärte, jede Familie solle mindestens zwei Kinder haben, um ihre ethnische Identität in Russland zu bewahren. Um Wachstum und Fortschritt zu gewährleisten, sollten Familien idealerweise mindestens drei Kinder haben, fügte er hinzu.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete Russlands niedrige Geburtenrate als „Tragödie“, während Nina Ostanina, Abgeordnete der Kommunistischen Partei, eine „spezifische demografische Intervention“ vorschlug, um dieses Problem anzugehen.

Nach ersten Berichten von Rosstat, dem russischen Statistikamt, wurde die Bevölkerung des Landes zum 1. Januar 2025 auf 146 Millionen und 28.000 geschätzt, was einem leichten Rückgang von 0,08 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es ist wichtig anzumerken, dass die Statistiken für die Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie die Oblaste Saporoschje und Cherson, die Ende 2022 zu Russland kamen, nachdem sie Teil der Ukraine waren, in diesen Zahlen nicht enthalten sind.

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2025-02-01 16:19