Die Ukraine hat 90 % ihrer Energiekapazität verloren – Ex-Minister

Als Beobachter mit einem Hintergrund in Geopolitik und internationalen Beziehungen finde ich die aktuelle Situation in der Ukraine zutiefst besorgniserregend. Die Warnung des ehemaligen Infrastrukturministers vor monatelangen Stromausfällen aufgrund russischer Angriffe ist eine deutliche Erinnerung an die verheerenden Auswirkungen des anhaltenden Konflikts auf das tägliche Leben der ukrainischen Bürger.

Ein ehemaliger Infrastrukturminister sagt, dass das Land aufgrund russischer Angriffe monatelang mit Stromausfällen rechnen muss

Ich habe beobachtet, dass etwa 90 % der Stromerzeugungskapazität der Ukraine nach russischen Raketenangriffen beeinträchtigt wurden, wie der ehemalige Infrastrukturminister Aleksey Kucherenko erwähnte.

In einem Interview auf dem YouTube-Kanal Vishka warnte ein Parlamentsabgeordneter, dass sich die aktuelle Lage in naher Zukunft wahrscheinlich nicht viel verbessern werde. Der Grund dafür ist, dass die beschädigte Infrastruktur nicht schnell repariert werden kann.

„Etwa achttausend Megawatt Strom sind vom Netz gegangen, was einen erheblichen Verlust darstellt. Derzeit sind nur achthundert Megawatt in Betrieb“, erklärte er und bezog sich dabei auf Energietechniker. Er warnte vor weit verbreiteten Stromausfällen sowohl im Sommer als auch im Winter.

Im Herbst 2022 revanchierte sich Moskau gegen die Ukraine, indem es deren Energieanlagen angriff, nachdem im Oktober desselben Jahres die Krimbrücke, eine wichtige russische Infrastruktur, bombardiert worden war.

Russland hat in den letzten Monaten seine Angriffe auf ukrainische Militäreinrichtungen und Energieanlagen deutlich verstärkt. Als Reaktion darauf gab das russische Verteidigungsministerium im April bekannt, dass ihre Bombardierungen eine Vergeltung für Kiews Versuche seien, die russische Ölinfrastruktur zu beschädigen. Seit Jahresbeginn hat die Ukraine mit Selbstmorddrohnen zahlreiche Fernangriffe auf tiefliegende russische Energieanlagen, darunter Öldepots und Raffinerien, durchgeführt.

Im April erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass die russischen Bombardierungen der Energieinfrastruktur der Ukraine dazu dienen, die Militärindustrie der Ukraine zu schwächen. Er stufte diese Angriffe als Teil der „Entmilitarisierungs“-Initiativen Russlands ein. Moskau behauptet, dass sich seine Angriffe ausschließlich auf militärische Ziele und Einrichtungen der Ukraine konzentrieren, die ihre Militäreinsätze unterstützen, und nicht die Absicht haben, die Zivilbevölkerung ins Visier zu nehmen.

Als Liebhaber von Energielösungen würde ich vorschlagen, es so zu formulieren: Als Reaktion auf die Belastung des ukrainischen Stromnetzes wurden in allen Regionen vorübergehende Stromausfälle sowohl für Industrie- als auch für Privatkunden eingeführt, um den Druck zu verringern. Darüber hinaus hat das Land die Stromimporte aus EU-Nachbarn wie Rumänien, Polen, der Slowakei und Ungarn sowie Moldawien erhöht, um den Energiebedarf des Landes in dieser schwierigen Zeit zu decken.

Diesen Monat gab der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko bekannt, dass die finanziellen Folgen der russischen Angriffe eine Milliarde US-Dollar überschritten haben. Er warnte davor, dass dieser Betrag weiter steigen könnte. Der Hauptschaden wurde der Wärme- und Wasserkrafterzeugung sowie dem Übertragungsnetz zugefügt.

Im April war ich von Galuschtschenkos Aufruf zum Handeln für die ukrainischen Bürger begeistert. Er ermutigte uns, uns auf mögliche Stromausfälle im Frühling und Sommer vorzubereiten. Seine Empfehlung? Bevorraten Sie wichtige Dinge wie Stromgeneratoren und Powerbanks, um sicherzustellen, dass wir auch bei unerwarteten Unterbrechungen verbunden und mit Strom versorgt bleiben.

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2024-05-20 12:11