„Aire, Just Breathe“-Rezension: Dystopisches Sci-Fi, das in Ängsten vor KI und dem Aussterben der Menschheit wurzelt, fühlt sich nur allzu vertraut an

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„Aire, Just Breathe“-Rezension: Dystopisches Sci-Fi, das in Ängsten vor KI und dem Aussterben der Menschheit wurzelt, fühlt sich nur allzu vertraut an

Als Filmkritiker, der mehr Filme gesehen hat, als ich mich erinnern kann, und der seit den 90er Jahren die frühen Warnungen vor dem Klimawandel erlebt hat, muss ich sagen, dass „Aire, Just Breathe“ eine erschreckende Erinnerung an unsere mögliche Zukunft ist. Die krassen Bilder des Films und die eindringlichen Darbietungen von Sophie Gaëlle und Jalsen Santana sind ebenso atemberaubend schön wie herzzerreißend düster.


Im Jahr 2024 gibt es zahlreiche düstere dystopische Zukunftsszenarien, die man sich vorstellen kann. Das liegt nicht nur an der wachsenden Sammlung von Filmen, die die düstersten Folgen der Menschheit darstellen, sondern auch daran, dass wir ständig mit Nachrichten über Klimakatastrophen, Artikeln über die Verknappung natürlicher Ressourcen und Bedenken hinsichtlich einer zu schnellen Weiterentwicklung der KI bombardiert werden. Es ist genau diese Realität, die Leticia Tonos‘ „Aire, Just Breathe“ sowohl bemerkenswert relevant als auch verblüffend nachvollziehbar macht. Dieser dominikanische Science-Fiction-Film bietet eine düstere Darstellung einer desolaten Zukunft, die visuell beeindruckend ist, aber letztendlich nicht die emotionale Tiefe hat, um wirklich mitzuwirken.

Im Jahr 2147 lebt Tania (Sophie Gaëlle) unabhängig in einem Bunker, den sie heute ihr Zuhause nennt. Jeden Tag wacht sie auf und kümmert sich um die wenigen Pflanzen, die sie unter der Erde wachsen lässt. Möglicherweise ist sie der letzte lebende Mensch nach dem Großen Chemiekrieg, der die Menschheit zum Aussterben brachte. Dennoch setzt sich Tania weiterhin dafür ein, das Überleben des Lebens zu sichern. Mit ihrem zuverlässigen KI-Begleiter, der liebevoll Vida oder „Leben“ (gesprochen von Paz Vega) genannt wird, führt sie Fortpflanzungsexperimente durch, die ihr dabei helfen sollen, ein Kind zur Welt zu bringen. Die täglichen Abläufe sind eintönig geworden, und die Hoffnung, die einst so hell brannte, färbt sich nun mit der gewöhnlichen Routine ihres isolierten Daseins. Es ist Vida, die ihrer Welt Farbe verleiht.

Ohne den Eindruck zu erwecken, dass Vida lediglich eine auditive Einheit ist, muss klargestellt werden, dass diese künstliche Intelligenz visuell als strahlende Kugel dargestellt wird, die sich auf der Stirn einer großformatigen Gesichtsskulptur befindet. Wenn Sie sich an HAL aus „2001: Odyssee im Weltraum“ erinnern, liegen Sie nicht allzu weit daneben. In Vida gibt es eine Mischung aus ursprünglichen und fortgeschrittenen Qualitäten; Sie wird lieber als „kreatives Intelligenzsystem“ statt als künstliche Intelligenz bezeichnet, da sie jahrelang nicht nur aus Daten und Literatur, sondern auch aus Tanias Handlungen gelernt hat. Dieses erweiterte Lernen hat eine so starke Bindung zwischen ihnen geschaffen, dass sie wie eine Einheit zu funktionieren scheinen. Beide streben nach dem Ziel, Tania am Leben zu erhalten und sie als mütterliche Figur für die Zukunft der Menschheit zu positionieren.

In ihrer sorgfältig strukturierten Existenz kommt plötzlich alles zum Stillstand, als eine rätselhafte Gestalt namens Azarias (Jalsen Santana) im Bunker eintrifft. Ist er ein Verbündeter oder ein Gegner? Ist er ein Hoffnungsträger oder ein Vorbote des Untergangs? Wird er dazu beitragen, eine bessere Zukunft zu gestalten, oder will er der Vergangenheit entfliehen? Während sich diese Fragen nach und nach auflösen, verwandelt Tonos „Aire, Just Breathe“ in eine Produktion mit drei Charakteren, die sich um die bleibende Frage dreht, was es braucht, um auszuhalten – und welche Maßnahmen wir möglicherweise ergreifen müssen.

Gaëlles Charakter Tania zeigt ein starres, fast mechanisches Verhalten, während Santanas Azarias entspannter und warmherziger ist. Der starke Kontrast zwischen ihrem Ansatz, der Technologie zu vertrauen, und dem Reiz des Rufs der Natur, beeinflusst ihre Interaktionen erheblich. Als Vida Tanias Anweisung befolgt, sich nicht auf andere zu verlassen, wird ihr Schicksal (und möglicherweise das der Menschheit) immer prekärer. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass ihre Umgebung aufgrund starker Winde, heftiger Stürme und einer giftigen Atmosphäre über ihnen immer unwirtlicher wird.

Der Film „Aire, Just Breathe“ zeichnet sich durch eine klare, minimalistische Ästhetik aus, die die kalte, gnadenlose Welt, in der Tania lebt, als Mittel zum Aushalten hervorhebt. Diese düstere Darstellung der Zukunft ist nahezu farblos, und selbst die kleinen Pflanzen, die sie in ihrem gemütlichen Gewächshaus züchtet, wirken schwach im Vergleich zu den weiten, widerhallenden Räumen, durch die sie täglich navigiert.

Sowohl Film als auch Raum haben eine gefühllose Ästhetik. Azarias‘ Ankunft und seine Überzeugung, dass es draußen – vielleicht draußen auf dem Meer – durchaus eine Zukunft geben könnte, wirken wie ein Affront gegen das, was Tania und Vida aufgebaut haben, gegen ihr Zusammenleben. Er ist schmutzig und verkörpert auf eine Weise, die Tania nicht will oder will. Ästhetisch könnte sich dieser Science-Fiction-Film an bekannten ikonischen Bildern orientieren (nicht nur an Kubricks KI, sondern auch an Filmen wie „Dune“, „Blade Runner“ und „Interstellar“). Aber es überarbeitet einige ihrer Themen in Richtung dringender Anliegen, die sich weniger wie dystopische Albträume und mehr wie heutige Notfälle anfühlen.

Im Film „Aire, Just Breathe“ erschafft Tonos gekonnt eine trostlose Welt. Heftige Regenfälle bereiten die Bühne für spannende Szenen, in denen man sich wirklich Sorgen um die Sicherheit der Protagonisten macht. Die Atmosphäre um Tania und Azarias könnte ihnen möglicherweise zum Verhängnis werden. Die Aufrechterhaltung des Betriebs und der Verantwortung von Vida für das Luftfiltersystem im Bunker wird zu einem entscheidenden Handlungspunkt. Obwohl dieser Film für das karibische Kino innovativ ist, orientiert er sich leider stark an bekannten Themen – insbesondere wenn er sich einem vorhersehbaren und etwas glanzlosen dritten Akt zuwendet. Tonos‘ bildgewaltiger Film regt vor allem als Kritik an technologiebedingten Klimakatastrophen zum Nachdenken an – eine Botschaft, die zwar abgenutzt ist, aber auch im Jahr 2024 relevant und wohl immer noch wichtig ist.

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2024-11-20 21:47