„Paradise at Mother’s Feet“-Rezension: Eine Reise nach Mekka beginnt in die falsche Richtung zu gehen

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Als erfahrener Filmkritiker mit über drei Jahrzehnten Erfahrung habe ich schon eine Menge Roadmovies gesehen, die viel versprechen, aber wenig halten. „Paradise at Mother’s Feet“ ist ein solcher Film, der stark beginnt, aber leider im Laufe der Reise die Orientierung verliert.


In dem herzerwärmenden, aber herausfordernden Roadtrip-Film „Paradise at Mother’s Feet“ reisen eine Mutter und ihr Sohn aus Kirgisistan in den letzten Tagen der Mutter nach Mekka, angetrieben von religiöser Hingabe gemäß der Heiligen Schrift. Die lange und beschwerliche Reise, die in diesem 2,5-stündigen Drama dargestellt wird, fesselt zunächst durch die starken Hauptdarsteller von Emil Esenaliev und Anarkul Nazarkulova, wird aber nach und nach mühsamer und erschöpft schließlich jeden anfänglichen Charme, der von ihrer Bindung herrührt.

Esenaliev porträtiert Adil, einen 35-jährigen geistig behinderten Menschen, der weiterhin mit Kindern spielt, die deutlich jünger sind als er, und der in einem Dorf lebt, das zwar weit von der Stadt entfernt liegt, aber dennoch nicht von breiteren gesellschaftlichen Ansichten gegenüber geistig behinderten Menschen ausgeschlossen ist. Adils Mutter Rayhan (Nazarkulova) hat alle Anstrengungen unternommen, um ihm ein erfülltes Leben in ihrer engen Gemeinschaft zu ermöglichen. Der Rat ihrer Freundin, dass sie eine Reise nach Mekka unternehmen sollten, um sich den Übergang in den Himmel zu sichern, bleibt ihr jedoch im Gedächtnis.

Rayhan lehnt es aus praktischen Gründen zunächst ab, überhaupt darüber nachzudenken und wartet darauf, dass sich die Nachricht in der Gemeinschaft verbreitet, bevor sie sich an jemanden wendet, der Zweifel an seiner Fähigkeit hat, die Reise anzutreten. Ihr Stolz treibt sie jedoch dazu, wenn sie das Bedürfnis verspürt, zu beweisen, dass sie und ihr älterer Begleiter die Reise schaffen können. Die Herausforderungen wie ihre körperliche Fitness und die Gefährlichkeit der Durchquerung von sieben Ländern, darunter das vom Krieg zerrüttete Syrien, lassen die Reise unwahrscheinlich erscheinen. Doch Rayhan, angeführt von Adil, bereitet sich vor und sie beginnen ihre beschwerliche Reise in einer Schubkarre durch die Berge Zentralasiens.

Als ich in die Welt hinaustrete, trägt die frische Brise eine Mischung aus himmlischen und erdigen Düften mit sich, die mich beleben. Die Wärme der Sonne auf meiner Haut geht einher mit der Ermutigung, die ich von allen erhalte – vom Straßenverkäufer bis zum bewaffneten Grenzschutzbeamten – alle sind bestrebt, Rayhan und mich auf unserer Reise zu unterstützen. Doch Akuns beharrliche Betonung, alles in einem positiven Licht darzustellen, wirkt gekünstelt. Jedes neue Reiseziel auf unserer Reiseroute wird mit einer solchen Begeisterung präsentiert, als wären wir die Hauptdarsteller in einer Werberolle eines Filmauftrags, komplett mit dramatischen Drohnenaufnahmen der Skyline jedes Landes, auf der der Name in glänzenden goldenen Buchstaben prangt.

In diesen Fällen scheint „Paradise at Mother’s Feet“ vor allem als Plattform zu fungieren, um die Region als vielseitigen Drehort für verschiedene Genres darzustellen. In einer humorvollen Szene in Aserbaidschan beispielsweise finden sich Adil und Rayhan unabsichtlich an einem Filmset wieder, wobei Adil vorübergehend einen anderen Schauspieler ersetzt. Im weiteren Verlauf präsentiert Damaskus ein Szenario, in dem Adil nach einer nervenaufreibenden Auseinandersetzung mit Terroristen einen mit Dynamit beladenen Anzug anzieht.

In dieser Region werden die einzigartigen geografischen und kulturellen Aspekte wunderschön dargestellt, jedoch aufgrund potenzieller dramatischer Spannungen oft übersehen. Obwohl die Beziehung zwischen Adil und Rayhan einen faszinierenden Konflikt darstellt, da sie sich mit der Ungewissheit eines Lebens ohne einander auseinandersetzen müssen, scheint ihre Bindung unaufrichtig zu sein, als Akun übermäßige Anstrengungen unternimmt, um zu beweisen, dass nichts sie trennen kann. (Nur Rayhan kann die an ihrem Sohn befestigte Bombe in Syrien entschärfen, da sie sich hartnäckig weigert, ihn im Stich zu lassen.)

Es ist bedauerlich, dass „Paradise at Mother’s Feet“ den Überblick über die volle Stunde zu verlieren scheint. Nazarkulova liefert eine überzeugende Darstellung der bedingungslosen Liebe zu ihrem Sohn ohne unnötige Schnörkel, und Kanybek Kalmatovs Kinematographie ist lebendig und dennoch sanft, wodurch der Film fesselnd bleibt. Wenn sich die Erzählung jedoch verlagert und sich auf eine Gruppe von Truckern konzentriert, die in der Wüste nach Adil und Rayhan suchen, wird die Handlung weniger zusammenhängend und der Film bekommt einen eher episodischen Charakter.

Ähnlich wie bei einem Franchise, das seinen Charme mit zahlreichen Fortsetzungen übertreibt, kommt irgendwann der Punkt, an dem sich die Macher gezwungen fühlen, ausgefallene Handlungsstränge einzuführen, weil das Interesse an den Charakteren selbst nachlässt. In diesem Fall könnten Adil und Rayhan am Ende ihrer Reise Erlösung finden, aber die Filmemacher irren sich, wenn sie glauben, dass die Charaktere nicht stark genug sind, um das Erzähldrama alleine aufrechtzuerhalten.

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2024-11-24 03:47